Lichtenberger Stadtgarten · Berlin

Ergebnisse des Soja Experiments

Uta

15.000 Sojaproben haben Wissenschaftler der Uni Hohenheim in den letzten Wochen untersucht. Jetzt verraten uns die Fachleute erste Ergebnisse.

Gute klimatische Bedingungen in Ostdeutschland
15.000 Sojaproben haben die Wissenschaftler der Universität Hohenheim in den letzten Wochen untersucht. „Wir hatten es vor allem auf frühreife Stämme abgesehen“, erklärt Volker Hahn, der die wissenschaftliche Ebene des Projekts leitet. Schließlich laute das vorrangige Ziel des Soja-Experiments, neue Sojasorten zu entwickeln, die in kälteren Regionen Deutschlands wachsen. Also in Regionen mit einer kürzeren und frischeren Sommerzeit als etwa in Süddeutschland, deshalb müssen diese Sorten schneller reif werden. Die gute Nachricht: Es konnten sogar mehrere frühreife Stämme identifiziert werden! Diese werden im nächsten Frühjahr nochmals probehalber angebaut, um den Ertrag zu vergleichen – also um zu prüfen, wie viele Hülsen und Böhnchen eine Pflanze ausbildet. Je wärmer, desto früher reif: Neben dem tendenziell eher milden Rheintal wurde vor allem das Gebiet um Berlin, Magdeburg und Leipzig als gut geeignet für den Sojaanbau eingestuft.

Gene beeinflussen Zeitpunkt der Reife
Darüber hinaus gab es interessante Erkenntnisse zum Genmaterial der Testkreuzungen: „Scheinbar sorgen manche Gen-Kombinationen dafür, dass die Sojabohne früher reift. Dabei sind auch Kombinationen, von denen wir das so nicht gedacht hätten“, verrät Volker Hahn. Ein Masterstudent der Uni Hohenheim hatte alle Daten der teilnehmenden Gärtner, von Blütenbeginn, über Gelbfärbung der Blätter bis hin zum Reifezeitraum, genau ausgewertet. Die Daten werden weiter analysiert und die Ergebnisse in Fachzeitschriften publiziert. Übrigens: Auch, wenn hier von Genmaterial gesprochen wird – es handelt sich natürlich um klassische Züchtungsverfahren, ohne jeglichen Einsatz von Gentechnik!

Einige Sojastämme für Tofu geeignet
Besonders freut den Leguminosen-Fachmann, dass sich in der 1000 Gärten-Ernte ein paar sehr eiweißreiche Linien befanden, die vielversprechend für die Tofuherstellung sein könnten. „Diese Linien zeigten in den unterschiedlichen Gärten immer relativ hohe Proteingehalte.“ Ob sie sich tatsächlich für Tofu eignen, wird sich im nächsten Jahr herausstellen, wenn die Bohnen in der Mini-Tofurei von Taifun zu kleinen Tofus verarbeitet werden.

Textquelle: https://www.1000gaerten.de/aktivitaeten/ergebnisse/ergebnisse-teil-2/

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